Die Haartransplantation hat weltweit Millionen Menschen geholfen, ihr Selbstvertrauen, ihr Aussehen und ihr Selbstwertgefühl wiederzuerlangen. Doch neben dem Kaschieren kahler Stellen und dem Auffüllen lichter Bereiche stellt sich vielen Patient:innen eine entscheidende Frage:
Kann eine Haartransplantation die Haarstruktur verändern?
Im Jahr 2025 – mit modernen Methoden wie FUE, DHI und KI-gestützten Techniken wie der Algorithmic FUE™ – erweitern sich die Möglichkeiten der Haarwiederherstellung stetig. Doch wenn es um die Textur des Haares geht – zum Beispiel ob man sich Locken statt glattem Haar wünscht oder dickere statt feiner Strähnen –, setzt die Wissenschaft klare Grenzen.
In diesem Blog klären wir, ob sich die Haarstruktur nach einer Transplantation tatsächlich verändert, welche Eindrücke Patient:innen haben und welche Rolle Genetik, Technik und Heilungsprozesse bei den Ergebnissen spielen.
Bevor wir erklären, wie eine Haartransplantation mit der Haarstruktur zusammenhängt, sollten wir zunächst definieren, was Haartextur eigentlich bedeutet.
Der Begriff „Haarstruktur“ umfasst mehrere Merkmale:
Haarstärke (fein, mittel, dick)
Lockenmuster (glatt, wellig, lockig, kraus)
Haardichte (wie eng die Follikel beieinander liegen)
Elastizität und Porosität
Die Haarstruktur wird hauptsächlich durch die Genetik bestimmt. Jeder Haarfollikel trägt einen genetischen Bauplan in sich, der die Krümmung des Haares (und somit die Locken), die Dicke des Haarschafts und seine Widerstandsfähigkeit festlegt.
Kurze Antwort: Nein – zumindest nicht absichtlich.
Bei der Haartransplantation werden Haarfollikel aus dem Spenderbereich (meist Hinterkopf oder Seiten) in den Empfängerbereich verpflanzt. Die genetischen Eigenschaften dieser Follikel bleiben jedoch unverändert.
Das bedeutet:
Glattes Haar bleibt glatt – auch wenn es in einen ehemals lockigen Bereich transplantiert wird.
Lockiges Haar bleibt lockig – selbst wenn es am Haaransatz eingefügt wird.
Die Struktur des Follikels bleibt bei FUE- oder DHI-Entnahme vollständig erhalten. Die Form der Haarwurzel und des Follikelausgangs – die maßgeblich für das Lockenmuster sind – wird durch den Eingriff nicht verändert.
Eine neue Haartextur ist also nicht möglich – aber...
Hier wird es spannend. Viele berichten nach der OP, dass ihr neues Haar:
Dicker oder gröber wirkt
Krauser oder schwer zu bändigen ist
Wellig oder lockiger erscheint
Trockener wirkt als früher
Diese Effekte lassen sich erklären – sie bedeuten jedoch keine genetisch echte Strukturveränderung.
Heilung beeinflusst das frühe Haarwachstum
Nach der Transplantation durchläuft das Haar zunächst die Telogen- und dann die Anagenphase. In den ersten Monaten wächst das neue Haar oft:
Fein, kraus oder wellig
Etwas anders in Farbe oder Dicke
Diese Veränderungen entstehen durch den Heilungsprozess. Die Kopfhaut reagiert mit Mikroverletzungen, Entzündungen und Spannungen. Das führt dazu, dass die ersten Haare leicht „verzerrt“ erscheinen – teils durch Narbengewebe oder Schorf.
Ab Monat 6–12 normalisiert sich die Struktur meist.
Nach dem Eingriff wird empfohlen, auf Folgendes zu verzichten:
Chemische Behandlungen
Glätteisen, Lockenstab, Föhnhitze
Aggressive Shampoos und Färbemittel
Viele entdecken dadurch ihre natürliche Haarstruktur zum ersten Mal „ungefiltert“. Was also wie eine Strukturveränderung aussieht, ist oft die Rückkehr zur natürlichen Beschaffenheit.
In manchen Fällen wirkt das transplantierte Haar anders, weil:
Das Spenderhaar aus dem Nackenbereich oft dicker oder glatter ist als das ursprüngliche Haar im Stirn- oder Tonsurbereich
Dieses Kontrastbild fällt besonders an der Haarlinie auf
Häufig betroffen sind:
Afro-Haartransplantationen
Menschen mit gemischter ethnischer Herkunft
Frauen mit frontalem Haarausfall, die dichtere Grafts erhalten
Im ersten Jahr erscheint das neue Haar manchmal wellig oder lockig, obwohl es vorher glatt war. Die Ursachen:
Der Winkel der Implantation
Die Art der Wundheilung
Geringe Spannung durch Narbenbildung
Diese Effekte sind vorübergehend und gleichen sich meist im Verlauf des ersten Jahres aus.
Leider nein.
Die genetische Codierung des Spenderfollikels bleibt bestehen – Sie können also nicht:
Glattes Haar in Locken verwandeln
Feines Haar dauerhaft dicker machen
Asiatisches Haar in Afro-Textur umwandeln
Was nach der Transplantation jedoch möglich ist:
Dauerwelle oder chemisches Glätten (erst nach vollständiger Heilung)
Keratin-Behandlungen oder Texturprodukte
PRP oder Mesotherapie zur Volumensteigerung
Hohe Graft-Dichte für optische Fülle
Aber Vorsicht: Erst nach 6–12 Monaten und nur mit ärztlicher Beratung!
Bei Hairmedico hat Dr. Arslan Musbeh die Methode Algorithmic FUE™ entwickelt – ein KI-gestütztes Verfahren, das:
Spenderqualität, Wuchsrichtung, Lockenbild und Dichte analysiert
Passgenaue Anpassung an die Empfängerregion ermöglicht
Haarlinie und Krümmung individuell planen lässt
Schockverlust und Hauttrauma minimiert
Ziel: Ein harmonisches, natürlich wirkendes Endergebnis – mit Ihrer gewohnten Haarstruktur.